Kino im TV

An dieser Stelle finden Sie in unregelmäßigen Abständen Informationen und Rezensionen zu sehenswerten Spielfilmen, Hinweise auf Dokumentationen oder Feuilletons zum Thema Kino sowie Tipps und Termine zu Ausstrahlungen der wichtigsten TV-Sender.

Aktuelle TV-Tipps … neue folgen demnächst

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Free-TV-Schatzkiste

Empfehlenswerte Filme, die im frei empfangbaren Fernsehen liefen und vielleicht dort  wiederholt werden oder in den gut sortierten Mediatheken der Sender zu finden sind.

Stöbern lohnt sich!

 

ARTE

Time Bandits (GB 1981) von Terry Gilliam

Wer den skurrilen britischen Humor der Monty Python-Truppe liebt – Regisseur Gilliam ist Mitbegründer – , der ist bei dieser schrägen Zeitreise bestens aufgehoben.

RBB

Herbert (D 2015) von Thomas Stuber

Beeindruckendes Psychogramm eines ruppigen Ex-Boxers aus dem Halbweltmilieu, den eine Krankheit zum Rückzug zwingt und der nun sein desolates Familienleben zu reparieren versucht.

ARTE

Die verlorene Zeit (D 2011) von Anna Justice

Lebensweg eines Paares, das sich 1945 nach der Befreiung aus einem Konzentrationslager aus den Augen verliert, verschiedene Wege geht, nach Jahren aber wiederfindet. Völlig unverkitscht, bewegend und dramatisch.

3sat

Lucky (USA 2017) von John Carrol Lynch

Geschichte eines alten Sonderlings, der in einem öden Wüstenkaff Tag für Tag seinen kauzigen Gewohnheiten nachgeht, dann aber beginnt, Rückschau zu halten und sein Leben zu reflektieren. Letzter Film des damals 90jährigen Hollywood-Veteranen Harry Dean Stanton (z.B. „Paris, Texas“ von Wim Wenders).

ARTE

Bonny und Clyde (USA 1967) von Arthur Penn

Die Ikone des New Hollywood-Gangsterfilms! Wie es sich für diese Kino-Ära gehört, keine schlichte Bankräubergeschichte, sondern vor dem Hintergrund der Depressionszeit balladenhaft und kritisch erzählter Lebensweg zweier Verlierer, deren bitteres Ende unabwendbar feststeht.

ARTE:

Fish Tank (GB 2009) von Andrea Arnold

Aus der Sparte der Coming-of-Age-Filme eine realistische Milieustudie aus dem englischen Prekariat, mit Profis und Amateuren gedreht und schon 2009 bei den Filmfestspielen in Cannes bejubelt und ausgezeichnet.

BR:

Hannah Ahrendt (D/F 2012 ) von Margarete von Trotta

Portrait der Publizistin mit Schwerpunkt auf ihrer Beobachtung und Analyse des Adolf-Eichmann-Prozesses in Jerusalem in den 60er Jahren.

Disney Chanel:

Stan und Olli (GB 2018) von John S. Baird

Eine Hommage an Stan Laurel und Oliver Hardy, die von der Stummfilmzeit bis in die 1950er als Komiker-Duo brilliert haben. Die deutsch-dämliche Benennung als „Dick + Doof“ vergisst man schnell bei diesem melancholischen und tiefgründigen Portrait mit Steeve Coogan als Stan und John C. Reilly als Olli.

RBB:

Gundermann (D 2018) von Andreas Dresen

Film über den in der DDR kultisch verehrten Baggerführer und Folksänger Gerhard Gundermann… ganz unprätentiös und ruhig, mit realistischer Beschreibung des damaligen und dortigen Kultur- und Politikbetriebes, ohne  jede Ossi-Veräppelung.

3sat:

M – Eine Stadt sucht einen Mörder (D 1931) von Fritz Lang

Muss man gesehen haben: Fritz Langs erster Tonfilm, Paradebeispiel des filmischen Expressionismus; schwarz-weiß-Bildsprache, die einen heute noch umhaut, und mit allen Attributen eines Thrillers. Unübertroffen: Peter Lorre als Gehetzter.

RBB

Die zwölf Geschworenen (USA 1957 ) von Sidney Lumet

Klassisches Justizdrama als Kammerspiel, das seine Spannung aus den zwölf Charakteren gewinnt, die in Klausur um Urteile und Vorurteile ringen.

Die Western-Gemeinde sei auf zwei Ikonen des Genres hingewiesen:

SWR:

Die klassische West-Interpretation der „Sieben Samurai“ von Akiro Kurosawa: Die glorreichen Sieben (USA 1960) von John Sturges. Ein Film, der stilbildend gewirkt hat, zahllose Fortsetzungen und Nachahmungen losgetreten hat und gleichzeitig einer der letzten klassischen Western gewesen ist, bevor er von der europäischen Spielart des Genres in die Ecke gestellt wurde, z.B. durch Django

Der Archetyp des europäischen Western, der eine neue Filmepoche eingeläutet hat: Django (Italien/Spanien 1960) von Sergio Corbucci

 

ARD:

Leb wohl, meine Königin (Frankr., Spanien 2012) von Benoit Jacquot

Eine weitere filmische Darstellung des Ausbruchs der französischen Revolution, diesmal aus der Perspektive der Bediensteten am Hof von Versailles. Opulentes Palastleben auf der einen Seite, Kargheit und Morbides in den Hinterzimmern. Brillant: Léa Seydoux als Vorleserin bei Marie Antoinette (Diane Kruger).

3sat:

Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm (D/Bel 2018) von Joachim Lang mit Lars Eidinger, Tobias Moretti u.a.

Über die Versuche Brechts, seine Dreigroschenoper verfilmen zu lassen. Perfekter Mix aus filmischer Realhandlung und Brechts möglichen Kino-Visionen.

HR:

Paulette (F/2012) von Jerome Enrico mit Bernadette Lafont u.a.

Sehr französisch: Charmant-komischer Film über eine brave alte Dame, die zwecks Rentenaufbesserung mit Wucht ins Drogengeschäft einsteigt.

ARTE:

Der Preis der Versuchung (F/2018) von Emmanuel Mouret mit Cécile de France u.a.

Nochmal französisch: Opulent ausgestatteter, aber wohltuend anderer Kostümfilm, der anhand einer amourösen Beziehung im 18. Jahrhundert das Mann-Frau-Verhältnis zeitlos analysiert.