17.Juni 2021
Big City Life – Die Großstadt als filmischer Handlungsrahmen
Der Film nutzt großstädtisches Leben gerne, um seine Helden komödiantisch in quirliges Gewimmel zu schicken oder Krimi-dramatisch in urbaner Anonymität abtauchen zu lassen, um sie als Ghetto-Kids oder Uptown-Snobs zu zeichnen, als linkischen Stadtfrack oder weltstädtischen Yuppie. Und immer wieder: Der Mensch in der Masse auf der Jagd nach Individualität und persönlichem Glück.
Hitzefrei – der Sommer im Film`
Jede Jahreszeit dient dem Film als Symbol; ob frühlingshaftes Aufblühen, herbstlich Depressives oder unwirtlich Winterliches. Der Sommer bekommt dabei gerne die Rolle des Stimmungsaufhellers mit sonnendurchfluteten Szenerien und mild temperierten Vollmondnächten.
Für unseren ersten KiWI-Treff des Jahres im Juni haben wir die ursprünglich geplanten letzten Programmthemen ´Big City Life` und ´Hitzefrei ` schlau zusammengerührt und zeigten einen Film (USA 1977) von und mit Woody Allen aus der sogenannten New York-Trilogie. Passte bestens – schließlich spielt das Ganze im sommerlichen New York, wo die Hauptgestalt kurios und komisch durch tiefsinnige und groteske Alltagsprobleme oder intellektuelle und psychoanalytische Wirrungen stolpert. Wie in anderen seiner Filme zeichnet Allen auch hier den klassischen Antihelden, der sich mit seinen idealistischen Wertvorstellungen und seinem dauerhaften Verzweifeln an der Gesellschaft letztlich selbst im Weg steht und schlichtweg nie zu Potte kommt. Klassischer New Hollywood-Streifen mit pfundweise Ironie, grotesken Situationen und Regieeinfällen, die auch nach über 40 Jahren noch bestens zünden.
Nach einem Open Air-Event im August sind die KiWI-Treffs im September wieder an den Start gegangen:
09. September und 21. Oktober
Spinner, Freaks, Sonderlinge – Außenseiter als filmische Gestalten
Da die Heldenrolle im Film nicht immer den Konformen und Staatstragenden zugeordnet ist, stehen oft Outlaws und Exzentriker, Aussteiger und Ausgeschlossene im Zentrum des Geschehens. Die Bandbreite reicht dabei vom edlen Rebellen bis zum grotesken Kauz. KiWI zeigt zwei Filme mit Nonkonformisten, die in sehr unterschiedlichen Bereichen und aus ganz verschiedenen Gründen jenseits der Standards agieren. Nach einem Streifen von Tim Burton auf unserem Septembertreff folgte im Oktober ein Film mit Frances McDormand, ganz aktuell und in diesem Jahr mit Preisen geradezu überhäuft.
11. November und 09. Dezember
Wohl zu speisen! – Essen und Trinken als filmisches Motiv
Ob karges Mahl oder üppiges Gelage, Festschmaus oder Fastfood, edle Kochkunst oder Dosen-Ravioli. Im Film sind Essen und Trinken immer wieder Dreh- und Angelpunkt von Ereignissen oder Begegnungen, sind Gourmettempel oder Wohnküchen filmisch symbolträchtige Handlungsorte. KiWI hat zwei „nahrhafte Beispiele“ gezeigt, das erste am 11. November mit einem Film nach einer Novelle von Tania Blixen – großes Kino mit Stephane Audran -, das zweite am 9.12. mit einem charmanten Culture-Clash-Streifen und Helen Mirren in der Hauptrolle.